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Der große Kostencheck: Was ist günstiger, Inhouse-Versand oder Fulfillment?















Veröffentlicht: 23.10.2025 • Author: Philipp Schuh • E-Commerce & Fulfillment Experte

Inhalt:

1. Warum Kosten nicht gleich Kosten sind.

Viele Händler stehen irgendwann an demselben Punkt. Das Geschäft wächst, die Bestellungen nehmen zu, und plötzlich wird klar: Die eigene Logistik kommt an ihre Grenzen. Die Regale sind voll, Mitarbeiter überlastet, Abläufe unübersichtlich. Also stellt sich die Frage – lohnt sich Fulfillment wirklich, oder ist der Eigenversand günstiger?


Auf den ersten Blick scheint Inhouse-Versand die günstigere Lösung zu sein. Kein Dienstleister, keine monatlichen Gebühren, alles in eigener Hand. Doch dieser Eindruck täuscht. Denn Logistik kostet nicht nur Miete und Kartons, sondern auch Zeit, Personal, Fehler, Stress – und Wachstum, das auf der Strecke bleibt.



In diesem Beitrag schauen wir uns an, welche Kosten im Eigenversand tatsächlich entstehen, wie Fulfillment-Dienstleister abrechnen und warum sich ausgelagerte Logistik in fast jedem Szenario rechnet.

2. Was Inhouse-Versand wirklich kostet.

Wenn du deine Logistik selbst betreibst, trägst du alle Kosten – direkt und indirekt. Was viele übersehen: Die meisten dieser Kosten sind Fixkosten, also unabhängig vom Bestellvolumen.


Typische Inhouse-Kostenblöcke:


  • Lagerfläche: Miete, Strom, Heizung, Versicherung, Nebenkosten.
  • Personal: Gehälter, Sozialabgaben, Urlaubsvertretung, Krankheitstage.
  • Verpackungsmaterial: Kartons, Füllmaterial, Etiketten, Klebeband.
  • Versandkosten: Meist ohne Rabatte, da kleinere Mengen keine Konditionen sichern.
  • Software & Systeme: Lagerverwaltung, Etikettendruck, Versandtools.
  • Fehler & Retouren: Korrekturen, Nachsendungen, Reklamationsbearbeitung.



Ein Rechenbeispiel zeigt, wie schnell sich die Summe addiert:

Positionen Monatliche Kosten (bei ca. 1000 Bestellungen)
Lagerfläche (100 m²) 1.200 €
Personal (2 Vollzeitkräfte) 5.000 €
Verpackungsmaterial 800 €
Versandkosten (Standardpreise) 4.500 €
Software & Tools 200 €
Sonstige Kosten & Verluste 500 €
Gesamtkosten ca. 12.200 € / Monat

Damit kostet jede Bestellung im Eigenversand rund 12,20 €, bevor du überhaupt etwas verdient hast.



Diese Zahl wirkt oft überraschend hoch, doch sie spiegelt die Realität vieler wachsender Händler wider. Und sie erklärt, warum Inhouse-Logistik langfristig selten rentabel ist.

3. Die versteckten Kosten der Eigenlogistik.

Neben den offensichtlichen Ausgaben gibt es Kosten, die in keiner Buchhaltung auftauchen, aber enormen Einfluss haben.

Der erste Punkt ist Zeit. Jede Stunde, die du oder dein Team mit Verpacken, Etikettieren oder Reklamationen verbringt, ist eine Stunde, in der ihr nicht verkauft, nicht wachst und keine neuen Kunden gewinnt. Zeit ist ein Kostenfaktor und im E-Commerce oft der teuerste.


Der zweite Punkt ist Fehlerquote. Wenn ein Paket falsch gepackt oder zu spät versendet wird, kostet das nicht nur Geld, sondern Vertrauen. Retouren, Ersatzlieferungen, schlechte Bewertungen, alles Faktoren, die langfristig teurer sind als jede Fulfillment-Gebühr.


Und schließlich gibt es Skalierungsverluste. Je größer du wirst, desto unflexibler wird Eigenlogistik. Du brauchst mehr Fläche, mehr Personal, mehr Systeme. All das musst du vorfinanzieren, auch wenn der Umsatz schwankt.


Diese unsichtbaren Kosten machen den Eigenversand teuer, ohne dass du sie auf den ersten Blick siehst. Fulfillment-Dienstleister dagegen rechnen transparent ab, pro Paket, pro Platz, pro Service. Keine Überraschungen, keine Fixkostenfalle.

4. Wie Fulfillment-Dienstleister abrechnen.

Fulfillment-Kosten wirken auf den ersten Blick komplex, sind aber in der Praxis sehr klar strukturiert. Sie setzen sich aus wenigen, transparenten Bausteinen zusammen:


  1. Lagerkosten: Abrechnung pro genutztem Platz oder Palettenstellplatz.
  2. Pick & Pack: Kosten pro Bestellung bzw. pro Artikelposition.
  3. Versandkosten: 1:1 Weitergabe der Versandtarife – meist günstiger durch Großvolumen.
  4. Value-Added-Services: Optional (z. B. Co-Packing, Etikettierung, Branding).


Ein typisches Beispiel:
Ein Händler mit 1000 Bestellungen pro Monat zahlt im Fulfillment durchschnittlich zwischen 3,50 € und 5,00 € pro Paket, je nach Komplexität und Serviceumfang.


Rechnen wir das gegen die Inhouse-Kosten:


Bei 1000 Bestellungen zu 4,50 € ergibt das rund 4.500 € pro Monat, also weniger als die Hälfte der Eigenlogistik-Kosten.

Der Vorteil liegt auf der Hand: Fulfillment hat variable Kosten. Du zahlst nur, wenn du verkaufst. Kein ungenutzter Lagerplatz, keine Leerlaufzeiten, keine Personalkosten im Sommerloch.

5. Kostenvergleich: Inhouse vs. Fulfillment im Überblick.

Um den Unterschied deutlich zu machen, hier eine Gegenüberstellung auf Basis realistischer Durchschnittswerte:

Bereich Inhouse Fulfillment
Lagerkosten 1.200 €/Monat ab 250 €
Personal (2 MA) 5.000 € 0 €
Versandrabatte Standardpreise Mengenrabatte 1:1 weitergegeben
Fehlerquote 3–5 % < 1 %
Zeitaufwand hoch minimal

Der Unterschied ist deutlich:


Fulfillment senkt die Logistikkosten um mehr als 50 %, schafft gleichzeitig Transparenz und spart enorm viel Zeit.



Während du beim Eigenversand jeden Prozess selbst stemmen musst, übernimmt beim Fulfillment ein eingespieltes System alles von der Einlagerung bis zum Tracking. So werden aus Fixkosten variable Kosten, aus Aufwand wird Effizienz, und aus Logistik wird Wachstum.

6. Der unterschätzte Faktor: Zeit als Kostenblock.

Zeit ist im E-Commerce das wertvollste Gut, und doch wird sie selten mit in die Kalkulation aufgenommen. Wer seine Logistik selbst betreibt, verliert täglich Stunden, die eigentlich in Wachstum, Marketing oder Produktentwicklung fließen sollten.


Jede Bestellung muss gepickt, verpackt, etikettiert und verschickt werden. Jedes Problem, vom beschädigten Karton bis zur verzögerten Retoure, kostet zusätzlich Aufmerksamkeit. Gerade Gründer oder kleine Teams unterschätzen, wie viel Zeit im Alltag allein für operative Logistik draufgeht.


Rechnen wir das einmal nüchtern durch:
Wenn du selbst täglich zwei Stunden mit Versandthemen beschäftigt bist, sind das im Monat rund 40 Stunden. Bei einem kalkulierten Stundenwert von 50 € ergibt das 2.000 € pro Monat, die in keiner Bilanz auftauchen – aber real anfallen.


Diese Opportunitätskosten sind oft der wahre Kostentreiber. Denn während du Kartons packst, baut dein Wettbewerber seine Marke aus, dreht neue Kampagnen oder optimiert sein Sortiment.


Fulfillment bedeutet, sich diese Zeit zurückzuholen. Du gibst operative Aufgaben ab, gewinnst Planbarkeit und schaffst Raum für strategische Arbeit. Und genau das ist der Punkt, an dem aus einer Kostenfrage eine Wachstumsfrage wird.

7. Praxisbeispiel: Was ein Wechsel zu Fulfillment bewirken kann.

Ein Hersteller für Nahrungsergänzungsmittel versandte seine Produkte lange Zeit selbst. Zwei Mitarbeitende kümmerten sich um Lager, Verpackung und Versand. Bei 1.200 Bestellungen im Monat lagen die Logistikkosten inklusive Lohn, Miete, Material und Porto bei knapp 12.000 €, dazu kamen lange Tage, fehlende Pausen und kaum Kapazität für neue Projekte.


Nach dem Wechsel zu einem Fulfillment-Dienstleister änderte sich das Bild komplett. Die monatlichen Kosten sanken auf rund 5.000 €, der Versand erfolgte täglich bis 17 Uhr, Retouren wurden automatisch bearbeitet, und das Team konnte sich wieder auf Marketing und Produktentwicklung konzentrieren.


Schon nach drei Monaten hatte sich die Umstellung amortisiert. Die Fehlerquote fiel auf unter ein Prozent, und die Kundenzufriedenheit stieg spürbar. Die Marke wuchs schneller, ohne zusätzliches Personal einzustellen.


Dieses Beispiel zeigt, was viele Händler erst spät erkennen: Fulfillment ist kein Kostenfaktor, sondern ein Wachstumswerkzeug. Es ersetzt Aufwand durch Struktur, Unsicherheit durch Planung und Chaos durch Kontrolle.

8. Fazit: Warum Fulfillment langfristig günstiger ist.

Auf dem Papier sieht Eigenlogistik oft günstiger aus. In der Realität ist sie der teuerste Weg, den man gehen kann.
Inhouse entstehen Fixkosten, die unabhängig vom Umsatz weiterlaufen. Personal, Fläche und Ausstattung müssen bezahlt werden, auch wenn der Absatz schwankt. Fulfillment dagegen arbeitet variabel. Du zahlst nur für das, was du wirklich nutzt.

Hinzu kommen Effizienzgewinne, Versandrabatte, geringere Fehlerquoten und die Zeit, die du gewinnst. All das führt dazu, dass sich Fulfillment in fast jedem Szenario rechnet, nicht nur finanziell, sondern auch strategisch.


Ein guter Fulfillment-Partner ist nicht einfach ein externer Dienstleister, sondern eine Erweiterung deines Unternehmens. Er sorgt dafür, dass deine Logistik funktioniert, während du dich auf Wachstum konzentrierst.


Bei Node kombinieren wir genau das: wirtschaftliche Prozesse, transparente Kosten und echte Partnerschaft.
Wir übernehmen Lagerung, Kommissionierung, Versand und Retouren, effizient, zuverlässig und skalierbar.
So wird Fulfillment nicht nur günstiger als Eigenversand, sondern auch der Hebel, der dein Business nachhaltig wachsen lässt.

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